Lebensweisheiten

Sei Dir selbst König

Auszug aus: Der Weg des Tigers, Bernhard Moestl:

Sei Dir selbst König:
Wir übernehmen Informationen als Tatsachen, weil wir bereits als Kinder dazu erzogen werden, uns unsere Meinung nicht selbst zu bilden, sondern von Autoritäten für uns bilden zu lassen.

Sie wissen schliesslich, was für uns gut ist. Die Fülle von Experten im Fernsehen wäre ein anderes Beispiel. Und nun legen wir dieses Verhalten auch dort an den Tag, wo es um uns selbst geht.

Wir geben Aussenstehenden die Macht, unsere innere Kraft nach Belieben zu aktivieren oder zu deaktivieren.

Damit übertragen wir ihnen jedoch bereitwillig die Kontrolle über unser Wohlbefinden. Das schliesst sogar die Frage ein, welche der in uns vorhandenen Fähigkeiten wir uns selbst zugestehen!
So sind wir beispielsweise erst dann bereit zu glauben, dass wir etwas gut können, wenn auch andere Menschen es uns bestätigen.

Wieso aber reicht hier unser eigenes Gefühl nicht aus?

In Shaolin leben die Mönche bis heute nach diesem Ausspruch Buddhas:

Glaubt nicht dem Hörensagen und heiligen Überlieferungen, nicht Vermutungen oder eingewurzelten Anschauungen, auch nicht den Worten eines verehrten Meisters; sondern was ihr selbst gründlich geprüft und als euch selbst und anderen zum Wohle dienend erkannt habt, das nehmt an.

Alles, was einer Überprüfung nicht standhält, sollte schnellstmöglich wieder aus unseren Köpfen entfernt werden.


 

Gehe deinen Weg

Auszug aus: Der Weg des Tigers, Bernhard Moestl:

Gehe deinen Weg:
Lerne, dass dein Leben genau das ist, was du selbst daraus machst

Zur Zeit der britischen Besatzung lebte im südlichen Indien ein junger Mann. Obwohl er aus ärmlichen Verhältnissen kam, hatte er wie viele seiner Freunde einen Traum. Eines Tages, so wünschte er sehnsüchtig, wollte er Sekretär werden. Da er aber aufgrund fehlender Schulbildung weder lesen noch schreiben konnte, musste es bei einem Traum bleiben. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, versuchte er sich mit dem Fischfang, bei dem er, wie sich später herausstellen sollte, eine durchaus glückliche Hand hatte. Bald schon konnte er von den Erträgen leben, später zuerst einige und dann viele Mitarbeiter ernähren. Die Jahre gingen ins Land, und aus dem kleinen Fischereibetrieb wurde ein Millionenkonzern. Eines Tages nun beschloss unser Mann, der mittlerweile nicht mehr jung war, das Unternehmen an einen ausländischen Investor zu verkaufen. Als er ansetzte, um den Vertrag zu unterzeichnen, hielt er plötzlich inne. "Noch vor kurzem," erzählte er dem neuen Eigentümer voller Stolz, "hätte ich noch keinen Vertrag unterschreiben können". Da sei er nämlich noch Analphabet gewesen. Der Gesichtsausdruck seines Gegenübers verriet Mitleid und Unverständnis zugleich. "Mein Gott!" sagte der Investor dann kopfschüttelnd, "stellen Sie sich nur einmal vor, was aus Ihnen alles hätte werden können, wenn Sie früher Schreiben gelernt hätten!" - "Dann," antwortete der Inder, "wäre ich Sekretär geworden." Eine erstaunliche Geschichte, die uns zweierlei lehren kann.

Zum Ersten:
Eine Rückschau auf eine Entscheidung ist sinnlos

Zum Zweiten:
Jede Entscheidung hat Folge- und Gegen-Entscheidungen zur Konsequenz